KI in Studium und Lehre

Am Freitag, den 12.04.2024 fand im Triangel.Space von 16:00–20:00 Uhr eine Dialogveranstaltung zum Thema „KI in Studium und Lehre“ statt. Zahlreiche Studierende und Lehrende nahmen daran teil.
Einige Menschen unterhalten sich angeregt in gemütlicher Atmosphäre.Midjourney, CC0

Überblick

Es handelt sich um eine Veranstaltung, die sich primär an Angehörige (Personal wie Studierende) der KIT-Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften richtet. Ziel der Veranstaltung ist es, sich bei Snacks und Getränken in lockerer Atmosphäre über KI in Studium und Lehre auszutauschen.

Welchen Sinn, Unsinn und Nutzen von generativer künstlicher Intelligenz (KI) und Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT sehen wir im Rahmen von Studium und Lehre? Welche Use-Cases haben wir entwickelt? Wo (und wie) nutzen wir KI für unsere täglichen Arbeitsabläufe in der Wissenschaft?

Um eine explorative Auseinandersetzung mit KI zu ermöglichen, stellen wir während der Veranstaltung einen kostenfreien und datenschutzkonformen Zugang zu ChatGPT zur Verfügung (über die API von OpenAI mit dem GPT4-Turbo Modell). Bitte bringen Sie hierzu ein entsprechendes Endgerät mit.

Dokumentation

Einen kurzen Beitrag zur Motivation und Konzeption der Veranstaltung gibt es hier. Die Veranstaltung wurde nicht aufgezeichnet. Nachstehend finden Sie einen schriftlichen Nachbericht:

 

Der Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden am 12.04.2024 im Triangel.Space war eine inspirierende und abwechslungsreiche Veranstaltung. Bei der interaktiven Begrüßung, bei der sich alle Teilnehmenden entsprechend ihrer Antworten auf verschiedene Fragen im Raum verteilten, wurde deutlich, wie heterogen die Erfahrungen von Studierenden und Lehrenden mit KI-Tools sind. Auch die Einschätzung, ob KI-Tools in Studium und Lehre Chance oder Risiko sind, konnte durch das Votum des Publikums nicht eindeutig geklärt werden. Diese unterschiedlichen Sichtweisen stellten einen idealen Ausgangspunkt für die kommenden vier Stunden intensiven Austauschs dar.

Impulsvortrag: KI-Nutzung und Grundlagen

Zu Beginn stellte Benedikt Renner, Student der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Medien in Stuttgart in seinem Impulsvortrag eine Studie vor, die an seinem Institut im letzten Jahr durchgeführt wurde. Ziel der Studie war es, zu ermitteln, wie intensiv und welche KI-basierten Tools Studierende für das Studium bereits einsetzen. Renner wies darauf hin, dass die Nutzung jetzt, Mitte 2024, sicher deutlich verbreiteter ist. 
Der zweite Teil des Impulsvortrags rückte die technischen Hintergründe der populären Generative Pretrained Transformer (GPT-) Modelle, wie sie z.B. Produkten wie ChatGPT oder dem Microsoft CoPilot zugrunde liegen, in den Fokus. Renner zeigte – und wie sich im weiteren Verlauf der Veranstaltung zeigte: notwendigerweise – stark vereinfacht, wie GPT-Modelle funktionieren. Zu verstehen, wie eine Technologie funktioniert, trägt dazu bei, über den Sinn und potenziellen Erfolg ihres Einsatzes besser urteilen zu können.

Im Anschluss an den Impulsvortrag erhielten die Teilnehmenden der Veranstaltung die Möglichkeit, einen GPT-basierten Chat über die OpenAI-Schnittstelle nutzen zu können, ohne sich dafür zu registrieren. Das Team des ISD hat dazu das Tool der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWKI) an den Kontext der Dialogveranstaltung angepasst und bereitgestellt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass dieses explizit für die Veranstaltung angepasste Tool nicht weiter zugänglich ist und alle KIT-Angehörige auf den Microsoft CoPilot zugreifen können.

Die Workshops: Einsatzzwecke für Studium und Lehre

Der zweite Teil des Abends wurde von den Teilnehmenden selbst gestaltet. Dem Aufruf, das Programm der Veranstaltung selbst mitzugestalten, sind sowohl Studierende als auch Lehrende des KIT gefolgt. So konnte die Nutzung von KI-Tools für Studium und Lehre aus beiden Perspektiven betrachtet und gemeinsam diskutiert werden. 

Auf der studentischen Seite unterzog Mela Eckenfels die KI dem Stresstest: Was kann ich von einer KI erwarten und was nicht? Wo helfen mir KI und bis wohin? Sie ging in ihrem Beitrag darauf ein, wie man kreativ und angstfrei die Grenzen von KI-Werkzeugen erkunden und so kompetenter nutzen kann. Patrick Zauner zeigte, wie z. B. mit ChatPDF komplizierte Fachtexte in ein GPT-Modell geladen werden können und Studierende sozusagen "mit dem PDF chatten" können, um sich die (Lern-)Inhalte zu erschließen (Hinweis: Nutzungs- und Urheberrechte müssen gewahrt werden). Wie KI Tools als Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Themen und Fragestellungen für wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden kann, zeigte Fenja Bade eindrücklich. Dabei ging sie detailliert auf Promptvorschläge und konkrete Tools für einzelne Arbeitsschritte im wissenschaftlichen Schreiben ein.

Die Lehrenden des KIT zeigten indes, wie KI dabei helfen kann, komplexe Lehrmedien zu erstellen. Svenja Geißler (ZML) demonstrierte das Vorgehen für die Erstellung eines digitalen Escape-Rooms, in dem sowohl Texte als auch Bildmaterial mithilfe einer KI entstanden sind. Solche Prozesse können die Erstellung von Lehrmaterial deutlich beschleunigen und gleichzeitig für Studierende attraktiver machen. Dr. Daniela Reimann (IBAP) nutzte ihren Beitrag, um eine etwas abstraktere Ebene zu diskutieren und Erfahrungen zu schildern, wie Studierende ihre Nutzung von KI-Tools in der Lehre reflektieren. Hierbei standen vor allem die Kompetenzen der Anwender*innen im Fokus, die KI einsetzen. Ohne einen reflektierten Umgang können Wege eingeschlagen werden, die möglicherweise nicht wünschenswert sind. Ein dritter Beitrag, in dem ethische Entscheidungen für/wider KI in der Wissenschaft diskutiert werden sollten, musste leider kurzfristig abgesagt werden.

Fazit – der Dialog als Startschuss?

Der Abend klang mit lockeren Gesprächen über die Potenziale von KI in Studium und Lehre aus. Insgesamt hat die Veranstaltung hervorgehoben, wie wichtig der Dialog von Studierenden und Lehrenden ist. Dass Anwendungszwecke beider Seiten gegenseitig sichtbar gemacht werden, findet im Regelbetrieb von Studium und Lehre oft wenig bis keinen Raum. Auch wenn diese Veranstaltung zunächst die Angehörigen der KIT-Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften adressierte, sollten ähnlich gestaltete Formate häufiger stattfinden, um eine offene Kultur des Austauschs am KIT zu etablieren. Die Verfügbarkeit von generativer KI in der Breite ist noch recht jung: Diese Technologie ist für alle Beteiligten neu, sodass sowohl Studierende als auch Lehrende von der jeweils anderen Seite lernen können – und sollten. 

Nachbericht von: David Lohner

 

Ablauf der Veranstaltung vom 12.04.2024

Im Zentrum der Veranstaltung steht der Austausch aller Teilnehmer*innen untereinander, sodass auch längere, intensive Gespräche und Phasen zur Exploration von KI ermöglicht werden. Das Programm lautet:

  • 16:00 – Check-in & interaktive Begrüßung
  • 16:30 – Impulsvortrag: Nutzung von KI-Tools durch Studierende der Hochschule der Medien Stuttgart, studentischer Beitrag.
  • 17:00 – Austausch und exploratives Experimentieren mit textgenerierender KI bei Snacks & Getränken
  • 18:00 Themenspezifische Workshop-Sessions in 3 Tracks, die jeweils von Studierenden (Lernen), Dozierenden (Lehren) oder dem Publikum spontan (Flex) beigesteuert werden.
Track „Lernen“ Track „Lehren“ Track „Flex“
Brainstorming mit KI für wissenschaftliche Arbeiten 

Mit der KI im Hauptseminar

tbd.

Mit PDFs chatten

Medienbildung als KI-Bildung

tbd.

Die KI im Stresstest

KI-nderspiel: Mit KI einen Edu Escape Room erstellen

tbd.
  • 19:00 Reflexion der Inputs, Identifikation weiterer Handlungsbedarfe
  • 19:45 Verabschiedung

Ansprechperson

Eine freundliche Schreibmaschine, der TranscriptOER.
TranscriptOER

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